Deutsche Alzheimer Gesellschaft zur Verabschiedung des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes

(Mynewsdesk) Berlin, 9. November 2018. Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) wurde am Freitag in zweiter und dritter Lesung im Bundestag verabschiedet. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt die damit einhergehenden Verbesserungen für beruflich Pflegende. Gleichzeitig müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Angehörigen zu entlasten, die in Deutschland den weitaus größten Teil der Pflege leisten.

Das PpSG zielt darauf ab, die Ausstattung mit Pflegepersonal sowohl in den Krankenhäusern als auch in den Pflegeheimen zu erhöhen. Unter anderem werden bei den Krankenhäusern bereits für 2018 rückwirkend die Tarifsteigerungen für Pflegekräfte voll refinanziert und neue und aufgestockte Pflegestellen von den Krankenversicherungen bezahlt. In den Pflegeheimen sollen insgesamt 13.000 neue Stellen für Pflegekräfte eingerichtet werden, die ebenfalls aus Mitteln der Krankenversicherungen finanziert werden. Allerdings gibt das Gesetz keine Antwort auf die Frage, woher diese neuen Pflegekräfte kommen sollen. Denn bereits heute herrscht Pflegenotstand und viele offene Stellen in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten können nicht besetzt werden.

Ebenso wenig berücksichtigt das neue Gesetz den Unterstützungsbedarf der Angehörigen, die in Deutschland rund 76 Prozent der Pflegebedürftigen betreuen. Wie der gerade am 8. November veröffentlichte Pflegereport der BARMER zeigt, wird die Pflege von Angehörigen unter oft extrem belastenden Bedingungen erbracht und mehr als 40 Prozent von ihnen leisten dies am Rande oder unterhalb der Armutsgrenze.

Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sagt dazu: „Gerade Menschen mit Demenz sind darauf angewiesen, dass ihre Pflegepersonen Fachwissen und Geduld mitbringen. Das können sie nur, wenn die äußeren Bedingungen stimmen. Das neue Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es muss aber noch viel mehr passieren.“

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Hintergrund

Heute leben in Deutschland etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz.

Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von 134 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.

Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Nummer 030 – 259 37 95 14.

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